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Maxi Kirr berichtet aus dem Pflichtpraktikum

"Ich habe im Großformat gesehen, was wir zuvor in der Berufsschule gelernt haben“, erzählt BGJ-Azubi Maxi Kirr über sein Pflichtpraktikum.

Den Großteil seines BGJ hat Maxi Kirr (16) aus dem Landkreis Traunstein schon hinter sich. Vor kurzem hat er sein Pflichtpraktikum in der Zimmerei Stöcklhuber in Pittenhart absolviert. Der angehende Zimmerer erzählt: „Es war interessant. Wir haben einen Garagen-Dachstuhl gebaut und ich habe im Großformat gesehen, was wir zuvor in der Berufsschule gelernt haben.“

„Am Ende des Tages können wir sagen, dass wir gemeinsam etwas geschafft haben“

Für das Aufrichten des Dachstuhls waren einige Schritte nötig, so Kirr: „Wir haben die Pfetten des Dachstuhls ausgerichtet, Sparren angebracht, Dachschalung und Dachpappe verlegt.“ Dabei schaute er seinen Kollegen genau über die Schulter: „Einmal war es ein bisschen windig. Da musste man schauen, dass man die Dachpappe gleich an das Dach tackert und verklebt, damit sie nicht wegfliegt.“

Vor allem die Teamarbeit macht ihm als Zimmerer Spaß, denn: „Ich kann mir von meinen Kollegen Lösungen abschauen und sie fragen, wenn ich bei der Arbeit nicht weiter weiß“, und: „Am Ende des Tages können wir sagen, dass wir gemeinsam etwas geschafft haben!“

An einem regnerischen Praktikumstag war das Team in der Werkstatthalle fleißig: „Wir haben Bretter gehobelt und gesäumt, damit sich die Rinde ablöst und wir das Holz verbauen können. Außerdem haben wir eine Fase hingemacht, das ist eine Abschrägung an einer Holzkante, damit man sich nicht am Holz verletzt.“

Holz ist sein Lieblingsbaustoff

Mit Holz zu arbeiten gefällt Kirr besonders, denn: „Damit bauen wir umweltbewusst, weil Holz ein nachwachsender Rohstoff ist!“ Das ist nur ein Grund, warum er sich für die Zimmerer-Ausbildung entschieden hat. Er ergänzt: „Als Zimmerer sieht man viele unterschiedliche Baustellen und ist bei den Projekten von der Planung bis zum Schindeleindecken die ganze Zeit dabei.“ 

Einen einfachen Pfettendachstuhl in Miniaturformat hat Maxi Kirr in der Berufsschule angefertigt. Im Pflichtpraktikum hat er mitgeholfen, einen Garagen-Dachstuhl zu bauen.

Im kommenden September lernt er den Zimmereralltag noch besser kennen, dann beginnt die Ausbildung im Betrieb. Durch das Berufsgrundschuljahr fühlt sich Maxi Kirr gut darauf vorbereitet: „Im BGJ haben wir schon viele Grundkenntnisse gelernt, zum Beispiel wie Holzverbindungen funktionieren und wie wir mit Maschinen umgehen müssen.“

Außerdem haben die BGJ-Zimmerer an der Berufsschule Traunstein die verschiedenen Dachformen kennengelernt und diese in einem Miniaturmodell nachgebaut: Vom zweifachstehenden Pfettendachstuhl, über Sparren- und Pultdach bis zu steileren Dächern. Demnächst steht ein größeres Projekt an: „Im Team bauen wir eine kleine Holzhütte.“

Als Hobby-Landwirt profitiert er von seinem Zimmerer-Wissen

Dieses Wissen nutzt ihm auch als Hobby-Landwirt, wenn er später zum Beispiel einen Unterschlupf für seine Tiere bauen möchte. Jüngst hat er sich zwei Ferkel angeschafft: „Die ziehe ich selbst auf und füttere sie mit Kartoffeln und Gerste“, seine Motivation dafür: „Wenn wir die Schweine im Winter schlachten, dann weiß ich, dass es den beiden gut gegangen ist und sie nicht in irgendeinem Mastbetrieb aufgewachsen sind.“

Demnächst ist wieder Berufsschule angesagt. Der Fachlehrer für Zimmerer-Praxis Alexander Sedlmaier erklärt: „Wir beginnen dann mit dem Thema Treppenbau.“

Auch zuhause geht die Arbeit nicht aus, so Kirr: „Wir haben Schafe und mussten denen die Klauen schneiden.“ Auf dem Bauernhof der Familie konnte er schon oft mit seinem Zimmerer-Wissen aus dem BGJ punkten und baute zum Beispiel eine Futterraufe.


Schafe und Ziegen sind sein Hobby: Maxi Kirr punktet auch auf dem Bauernhof seiner Familie mit seinem Zimmerer-Wissen.

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